Pädagogisches Gymnasium, Klosterschule und Mädchenheim im Ursulinengebäude in Bruneck
Bauherr: Autonome Provinz Bozen, Ursulinenkloster Bruneck
Kubatur: 28.800 m³
Farbkonzept: Manfred Alois Mayr
Fotos: Ingrid Heiss, Archiv Büro Perktold
Das Projekt für dieses Bauwerk resultiert aus einem von der Autonomen Provinz Bozen ausgeschriebenen Ideenwettbewerb. Es beinhaltet den Umbau des bestehenden Ursulinengebäudes und einen Erweiterungsbau für die Unterbringung des pädagogischen Gymnasiums.
Bei der Anordnung des neuen Baukörpers war es ein Anliegen bestehende urbanistische Muster der Altstadt von Bruneck aufzugreifen und mit diesen Gesetzmäßigkeiten die Stadt weiterzubauen: der bestehende trichterförmige städtische Außenraum an der Hinterseite der Stadtgasse wurde um die Achse der Raingasse gespiegelt so dass sich jetzt eine sternförmige Anordnung der Baumassen ergibt. Der neue Baukörper steht aufgrund dieses urbanistischen Grundgedankens schräg vor dem denkmalgeschützten Bau und schließt nur auf einer Breite von ca.7m an diesen an. Der neue trichterförmige Innenhof öffnet sich nach Süden.
Für das pädagogische Gymnasium sind ein Untergeschoss und drei Obergeschosse während für das Ursulinenkloster die beiden Dachgeschosse umgebaut worden. Im 1. Dachgeschoss ist die Klosterschule und im 2. Dachgeschoß das ist Mädchenheim untergebracht.
Der Erweiterungsbau besteht aus einem Ost- und einem Südtrakt für das pädagogische Gymnasium und einem Gebäudetrakt mit Einrichtungen für die Gemeinde Bruneck.
Der Osttrakt der Anlage ist mit einem durchgehend verglasten transparenten Baukörper mit dem historischen Gebäude verbunden. Der Trakt hat ein Untergeschoss, ein Erdgeschoss und zwei Obergeschosse. Die Längsfassaden sind durchgehend verglast. Das Untergeschoss erstreckt sich auch unterhalb des Innenhofes: der Biologieraum wird über das Dach belichtet. An der Ostfassade ist dem Untergeschoss ein Glaskörper vorgelagert über welchen die Räumen belichtet und belüftet werden. Der großflächig verglasten Ostfassade ist in den Obergeschossen ein Putzbalkon vorgelagert. Das gesamte Untergeschoss ist aufgrund des hohen Grundwasserspiegels als Weisse Wanne ausgebildet.
Der Südtrakt ist terrassenförmig angelegt und in den bestehenden Hang zur Reischacherstrasse integriert. Hier ist ein Erd- und ein Obergeschoss sowie die Aula Magna angeordnet. Auf dem Dach sind der Schulhof und Parkplätze angeordnet. Am Tschurtschentalerpark entsteht ein eigener Eingang mit Foyer für die Aula Magna. Die Aula Magna ist als Mehrzweckraum konzipiert und hat ein Fassungsvermögen von 300 Sitzplätzen. Sie verfügt über eine variable Akustikvorrichtung, das heißt es können motorisch gesteuerte Lamellen an den Innenwänden betätigt werden.
Der neue Innenhof wird von den neuen Gebäudetrakten und dem Altbau umschlossen. Die terrassierte Anordnung der Baumasse des Südtraktes begünstigt die Belichtung und Besonnung des Innenhofes. Es war ein Anliegen die neuen Gebäudetrakte zum Innenhof hin offen und transparent zu gestalten.
Ein charakteristisches Merkmal des Projektes ist die Nutzung der Dächer des abgestuften Südtraktes und des Traktes der Gemeinde Bruneck als Pausenfläche.
Der Erweiterungsbau wurde als Klimahaus Typ B realisiert.